Zitatensammlung

Johann W. v. Goethe
Die Erziehung zur Gesinnung ist die vornehmste Aufgabe der Freimaurerei.
Durch die Gesinnung allein werden die Meinungen überbrückt, die uns Menschen voneinander trennen (S. 11).

G. E. Lessing
Freimaurerei ist nichts willkürliches, nichts entbehrliches, sondern etwas notwendiges, das im Wesen des Menschen und der bürgerlichen Gesellschaft begründet ist (S. 17)

G. E. Lessing
Ihrem Wesen nach ist die Freimaurerei ebenso alt wie die bürgerliche Gesellschaft.

Beide konnten nicht anders als miteinander entstehen. Wenn nicht gar die bürgerliche Gesellschaft nur ein Sprössling der Freimaurerei ist. Denn die Flamme im Brennpunkt ist auch Ausfluss der Sonne. Es sei aber Mutter und Tochter, oder Schwester und Schwester; ihr beiderseitiges Schicksal hat immer wechselseitig gewirkt.

Wie sich die bürgerliche Gesellschaft befand, befand sich aller Orten auch die Freimaurerei, und so umgekehrt. Es war immer das sicherste Kennzeichen einer gesunden, nervösen Staatsverfassung, wenn sich die Freimaurerei neben ihr blicken ließ, so wie es noch jetzt das unfehlbare Merkmal eines schwachen, furchtsamen Staates ist, wenn er das nicht öffentlich dulden will, was er insgeheim doch dulden muss, er mag wollen oder nicht (S. 25).

J. G. Herder
Das Symbol der Gesellschaft wäre mit Recht ein nie vollendeter salomonischer Bau; seine beiden Säulen heißen Weisheit und Stärke. Und es wäre nichts Anmaßliches in dem Ausdruck: „Das Viereck, die Loge erstreckt sich von Ost nach West, von Nord zu Süd, von der Erde zum Himmel, von da bis zum Mittelpunkt der Erde“. Und das Geschäft der Freimaurer hieße mit Recht Arbeit; vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergange, unter Aufsicht, mit Verteilung der Arbeit unter die Arbeiter, mit Ordnung (S. 51).

Friedrich Rückert
Willst Du, dass wir mit hinein in das Haus Dich bauen, lass’ es Dir gefallen, Stein, dass wir Dich behauen! (S. 79).

J. G. Fichte
Das Hauptmerkmal in der Freimaurerei ist die innere Freiheit, eine sittliche Freiheit, in der jeder nur sein Gewissen und Gott zum Zeugen und Richter nimmt.

Lässt sich die Maurerei mit der gemeinen Wirklichkeit vereinbaren? Ich antworte: „Allerdings sind bei beiden nicht alle diejenigen Maurer, die diesen Namen führen. Alle aber sollten es werden und keiner, der diesen Namen trägt, soll aufgegeben werden (S. 89).

H. Ch. Bode
Die Freimaurerei ist eine Gesellschaft von Männern aus allerlei Nationen und Ständen, die sich freiwillig verpflichten, einander zu lieben, ihr gegenseitiges Wohl zu befördern, dabei mit gemeinsamen Kräften danach zu streben, dass des Guten in der Welt immer mehr und des Bösen immer weniger werde (S. 129).

Thomas Dehler (Bundesjustizminister, Vizepräsident des deutschen Bundestages)
Die moralische und geistige Kraft, die rechte Entscheidung zu treffen und zu verantworten, muss geübt werden. Freimaurer wollen sie üben. Das ist der tiefe Sinn ihrer freimaurerischen Arbeit. Der ganze Mensch, der fühlende, der wissende, der erkennende Mensch muss sich üben, muss versuchen sich zu vervollkommnen. Die geistige Kraft wächst nur, wenn sie lebendig betätigt wird.
Alle Bereiche des menschlichen Lebens müssen sich frei entfalten können.

Ich sage, die freie Welt hat eine Idee, die groß und wirksam ist: die Idee der Freiheit, der Freiheiten. Sie ist der Niederschlag von 3.000 Jahren europäischer Geschichte. Das sind die Freiheiten, denen die Freimaurer verpflichtet sind (S. 24).

Siegfried Lenz (u. a. „Die Deutschstunde“ )
Was die Literatur mitunter braucht, ist Starrsinn, ein unentmutigter Starrsinn, der angesichts großer Wirkungslosigkeit nicht aufhört, seine Fragen an die Welt zu stellen.
Ich meine, der Freimaurerbund gibt ein Bespiel dafür. Die alten Symbole Winkelmaß, Wasserwaage und Senkblei zeugen von der Beharrlichkeit einer Hoffnung, die sich durch nichts widerlegt sehen will. Von der etablierten Ungerechtigkeit nach Gerechtigkeit verlangen; in Zeiten der Ungleichheit Gleichheit zu fordern; angesichts tätiger Feindseligkeit geduldig zur Brüderlichkeit zu überreden: auch dafür hat der Freimaurerbund ein Beispiel gegeben (S. 64).

Golo Mann (Sohn von Thomas Mann)
Ich werde mit der Überzeugung leben und sterben, dass Humanismus logisch unmöglich, gedanklich undurchführbar ist ohne sein Betreiben in einem sich verantwortlich fühlenden Männerbund wie dem Ihren – und auch undurchführbar ist ohne einen das Humanum transzendierenden Glauben (S. 66).

Carl von Ossietzky (Publizist; aus einer seiner Logenreden)
Wir wollen alle Vorurteile, allen Hass, Hader und Habgier, alle kriegerischen Instinkte, alle törichten Rassen – und Nationaldünkel aus unseren Herzen und Hirnen reißen, denn sie sind Reste vergangener Kulturstufen und für die Gegenwart und Zukunft schädlich. Wir wollen die Gemeinschaft der Menschen freudig als die Grundlage unserer Sittlichkeit anerkennen, denn wir sind alle Menschen, gleicher Art und gleichen Wesens. Wir wissen, woher wir kamen; wir ahnen, wohin wir gehen und wir sind Mittler zum Leben, meine Brüder.
Wir wollen Mitkämpfer, Förderer und Führer all’ jener Bewegungen sein, in denen ein freies Menschentum nach sinnvoller Gestaltung des Daseins strebt, sei es in bewährten alten, sei es in unseren neuen Formen.
Werden Menschen neuer Lebensanschauung ihrer Überzeugung Willen verfolgt, so muss der Bund seine Streiter auf den Plan senden, um zu schützen oder nach Kräften zu stützen (S. 77).

Bernhard Paumgartner (Direktor des Salzburger Mozarteum’s)
Zweifellos haben die menschenfreundlichen und großzügigen Bestrebungen der Freimaurer, ihr Kampf gegen Aberglauben und Gewissensenge, die idealen Grundsätze gegenseitiger Förderung und Gleichberechtigung das empfindsame Gemüt Mozarts lebhaft gewonnen (S. 81).

Walter Rathenau (deutscher Außenminister, ermordet von Rechtsradikalen 1922)
Die Schicksalsstunde weht nicht über Schlachten und Konferenzen, Brand und Löschung, sondern über der Bauhütte, über ihren Meistern und Gesellen, dem Geheimnis ihres Grund- und Aufrisses und dem Geist der Gemeinschaft (S. 86).

Arthur Schnitzler (Österreichischer Schriftsteller)
Der Endzweck aller Kultur muss es sein, das, was wir Politik nennen, überflüssig zu machen, jedoch Wissenschaft und Kunst der Menschheit unentbehrlich zu machen, so wie es einst der Dichter Lessing in seinen „Gesprächen für Freimäurer“ forderte (S. 103).

Dr. J. R. von Biberstein (Historiker)
In der Freimaurerei waren die aufklärerischen Ideale von religiöser und konfessioneller Toleranz, kosmopolitischer Einstellung, Humanität und Brüderlichkeit verkörpert. Insbesondere, weil diese Prinzipien die religiösen, staatlich-nationalen und ständischen Schranken relativierten, konnte die Freimaurerei als eine Art private und konkrete Vorwegnahme auf eine ideale Wert- und Sozialordnung erfahren werden (S. 133).

Prof. G. Groeger (Prof. für Pastoralpsychologie)
Die Brüder Freimaurer wissen, dass der Mensch durch sich selbst bedroht ist. Sie haben von Anfang an dieser Bedrohung ihre rituellen, geistigen und brüderlichen Hilfen entgegengesetzt (S. 133).

Prof. Dr. O. Bollnow (Philosoph)
Die Duldsamkeit ist eine Tugend der Aufklärung, dieser großartigen, immer noch verkannten geistigen Bewegung, in der überhaupt die abendländische Gesittung zu ihrer vollen Reife gekommen ist, und in der ja auch das Freimaurertum seine bestimmte Ausprägung gefunden hat. Ja, wenn ich mir als Außenstehender ein Urteil erlauben darf, so scheint es mir ein besonderes Verdienst der Freimaurerlogen, dass sie in Zeiten der Verachtung das geistige Erbe der Aufklärung weiter gepflegt haben (S. 134).

Ignaz Bubis (Vorsitzender des Zentralrates der Juden in Deutschland)
Ich wünsche mir, die Ideale, wie sie auch von Freimaurern vertreten werden, wären in der Gesellschaft mehr verbreitet. Wir brauchen heute mehr Toleranz und eine humane Gesinnung, damit die Gesellschaft menschlicher wird (S. 134).

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